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Kindergarten Thannhausen
Die Kinder gestalten ihren Garten aktiv mit
Die Natur im Garten bietet Rituale, dadurch Sicherheit, Schutz und Vertrauen.
Ein Bereich zum Austoben, Energie aufbauen und entladen. Kreatives Handeln
anregen und umsetzen mit Ästen, Zapfen, Rinden und Gräsern.
Die meisten Bäume und Sträucher verlieren im Herbst die Blätter welche mit
Sicherheit im Frühling wiederkommen. Es sei denn ein Baum verdorrt – das
Sterben wird in unserer Gesellschaft sehr oft ausgeklammert. Beeren die nicht
geerntet werden sind nicht nutzlos, sie dienen den Vögeln im Winter als
wichtige Nahrung. Über die Pflanzen können auch diese Themen von den
Kindergartenpädagoginnen vermittelt werden.
Weidentipi
Vom Steckling bis zum fertigen Tipi – wie lange sind zwei bis drei Jahre? Im
Frühjahr werden die Äste geschnitten – ohne diesen Schnitt werden Weiden krank.
Die Äste finden eine sinnvolle Verwendung beim Flechten von Körben und bei der
Osterdekoration.
Früchte
Geduld, Reifungsprozess: jede Frucht hat ihre Saison – nicht alles steht wie im Supermarkt jederzeit zur Verfügung. Erfahren von Ungeduld: werden die Früchte zu früh gegessen schmecken sie nicht, ausprobieren und Erfahrungen sammeln sind interessant und mit den vorhandenen Beeren unbedenklich. Stärkung der Sinne (sehen, riechen, fühlen, schmecken) für natürliche Nahrungsmittel – künstliche Aromen irritieren schon sehr früh den Geschmackssinn der Kinder.
Blumenwiese und Insektenhotel
Blumen wachsen sehen, Insekten beobachten – welche Insekten fliegen zu den
unterschiedlichen Blumen und Gräsern, wo wohnen sie und legen ihre Eier ab. Aus
dem sicheren Gruppenraum oder unter fachlicher Anleitung direkt auf der Wiese
und am Insektenhotel beobachten die Kinder das Insektenleben.
3. 3. 2009 Kindergarteneinschreibung:
Der neue Kindergarten sendet mit den Duftgeranien (welche später im Garten gepflanzt werden) und getrockneten Rosenblättern seinen Duft voraus. Duftgeranie und getrocknete Rosenblätter der Apfelrose stelle ich zur Verfügung. Jedes Kind pflanzt einen Weidenzweig in einen Blumentopf. Wer will kann seine Weide mit nach Hause nehmen und nach Anleitung selbst versorgen oder bei mir lassen und ich versorge die Pflanze bis zur Eröffnung des Kindergartens.
Tag vor der Kindergarteneröffnung:
Mit zwei Gemeindebediensteten wird der Kreis für das Weidentipi und seine
Bepflanzung vorbereitet.
Kindergarteneröffnung:
Jedes Kind darf seine Weide einpflanzen. Die Erdmulde wird mit Hilfe der Kinder
gefüllt. Gemeinsam werden die Stecklinge eingegossen und das Tipi eingeweiht.
Monatserdbeeren, Kapuzinerkresse und Duftgeranien können auch bei der Eröffnung
von den anwesenden Kindern gepflanzt werden.
Zum Kindergartenanfang dürfen die „großen“ Kindergartenkinder Walderdbeeren von
zu Hause mitbringen und als Bodendecker unter den Sträuchern pflanzen.
Herbst und Winter:
Ende Oktober sind die Blumenzwiebeln zu setzen. Eine Sandkiste wird aufgestellt
und mit Zapfen und Rinden gefüllt (kann auch von den Kindern mitgebracht
werden). An den Rand kommen Äste, um einen Krähenhorst (bekannt aus der
Waldpädagogik) zu gestalten. Im Herbst und Winter haben die Kinder die
Möglichkeit mitten in Naturmaterialien zu spielen und zu basteln (Zapfentiere)
und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Eberesche und Mispel laden nach
dem ersten Frost zur Verkostung ein. Es besteht auch die Möglichkeit diese
Früchte einzukochen. Was übrig bleibt dient als natürliches Vogelfutter.
Frühling:
Die Sandkiste und die Äste werden weggeräumt damit die Kinder wieder mehr
Spielraum für das Austoben zur Verfügung haben. Die Blumenzwiebeln beginnen
auszutreiben, die Natur erwacht neu. Die Beobachtungs- und Entdeckungsfreude
wird voll entfaltet. Der Gemüsegarten im hinteren Bereich kann angelegt und
bepflanzt werden. Radieschen, Erbsen, Kresse usw...
Sommer:
Das inzwischen schon gut angewachsene Weidentipi dient als Schattenspender und
geschützter Spielraum. Der Brunnen kann aktiviert werden. Das Wasser vom
Brunnen (falls er als Trinkwasserbrunnen genehmigt wird) kann mit Steinen und
Erde durch den Garten oder zu den Pflanzen von den Kindern individuell geleitet
werden. Alle Früchte können entsprechend der Reifungsphase von den Kindern
gegessen werden. Mit Ausnahme des Roten Hartriegels, der bewusst als
ungenießbarer Strauch gewählt wurde, um die Kinder auch auf diesen Aspekt
aufmerksam zu machen. Nicht jede Frucht darf gegessen werden. Eine wichtige
Erfahrung für das Verhalten in der Natur. In der Beobachtungsecke befindet sich
auch der Muskatellersalbei. Die außergewöhnliche Blüte wird speziell von der
Blauen Holzbiene aufgesucht. Diese Biene hat allerdings keinen Stachel und ist
besonders interessant in ihrem Verhalten. Dies sind nur einige Anregungen für
den Garten. Für die tatsächliche Nutzung ist den Kindergartenpädagoginnen und
Kindern eine große Vielfalt geboten.
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