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Archepark – seltene Haustierrassen und Pflanzen
Beteiligte Unterrichtsgegenstände: Sachunterricht, Bewegung und Sport, Deutsch
Ziel des Projektes: Lebendiger Unterricht am Bauernhof mit nachhaltigen
Erfahrungen durch Einbeziehung aller Sinne und Flow Learning nach Joseph
Cornell:
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Stufe 1: Begeisterung wecken,
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Stufe 2: konzentriert wahrnehmen,
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Stufe 3: unmittelbar erfahren,
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Stufe 4: andere an den Erfahrungen teilhaben lassen.
Der Weg nach Sallegg bietet die Gelegenheit einen Teil des Bezirkes Weiz nicht
nur von der Landkarte aus kennenzulernen. Schloss Külmel, Ruine Waxenegg und
Schloss Frondsberg liegen entlang der Straße. In Sallegg angekommen, eröffnet
sich das Panorama vom Kulm bis zu den Fischbacher Alpen (bei klarer Sicht bis
zur Rax). Der Rundgang durch den Archepark bietet den Schülern nicht nur die
Möglichkeit, seltene Haustierrassen (wie Hinterwälder Rinder, Dahomi [die
kleinste Rinderrasse der Erde], Krainer Steinschafe, Quessant Schafe [die
kleinsten Schafe], Steirische Scheckenziegen, Sulmtaler Hühner und
Schwalbenbäuchige Mangalitza Schweine zu sehen, sondern auch mit einigen Tieren
Streichelkontakt herzustellen und sie zu füttern. Der Weg führt vorbei an
seltenen Pflanzen (wie Feigenblattkürbis, Wilder Thymian, Bibernelle, Kapuziner
Kresse, Rote- und Rot-Grüne- Melde, Rote Rispenhirse, Bregenzer- und
Kipflerbohnen, verschiedene Paradeisarten) welche zum Teil sofort verkostet
werden oder in einem Korb gesammelt später zum Butterbrot ihre Verwendung
finden. Dabei wird vor allem der schon stark durch künstliche Aromen irritierte
Geschmackssinn angeregt. Die Bestäubung von Pflanzen durch die Bienen zeigt
sich beim Muskatellersalbei besonders gut. Im Gehege der Alpakas lebt ein
junges Hochlandrind, welches mit der Milchflasche gefüttert werden muss (die
Mutterkuh hat durch eine lebensbedrohliche Geburt die am Bauernhof übliche
Mutterkuh-Haltung verweigert). Dort kann das Verhalten der Tiere auf besondere
Weise beobachtet werden. Da zwei Alpakas das Hochlandrind erziehen, nimmt es
einige Verhaltensweisen von ihnen an.
Zum Abschluss wird in Gläsern Butter gerührt. Wie trennt sich die Flüssigkeit
(Buttermilch) vom Fett (Butter)? Ein Vorgang, der heute nur mehr selten zu
sehen ist. Und diese Butter wird mit den vorher gesammelten Kräutern und Brot
verkostet. Ein Hollerpfeiferl in der Werkstatt Natur geschnitzt, begleitet die
Schüler nach Hause. Im Deutsch- und Sachunterricht wird der Tag ausführlich
nachbearbeitet und den anderen Schülern an der Schule von den Aktivitäten
erzählt.
Dieser wichtige, unten angeführte Bildungsauftrag kann nicht früh genug
wahrgenommen werden. Darum beginnen wir mit diesem Projekt schon in der
Volksschule, damit es bis zum Erwachsenenalter entsprechend gefestigt ist und
gelebt wird.
Bildungsprojekt "Gefährdete Haustierrassen"
Von den Internetseiten der Arche Austria und Arche Noah:
Die Arche Austria hat sich in Zusammenarbeit mit den in Österreich mit der
Thematik der seltenen Nutztierrassen befassten Organisationen (BMLFUW, ÖNGENE,
Univ. f. Bodenkultur, LK-Österreich, …) zum Ziel gesetzt, begleitend zum ÖPUL
ein umfassendes Bildungsprogramm über die gefährdeten Nutztierrassen zu
starten. Das Projekt wurde mittlerweile beim Lebensministerium im Rahmen der
ländlichen Entwicklung zur Förderung eingereicht und unterschrieben.
Wesentliche Projektziele sind:
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nachhaltige Bestandssicherung gefährdeter Haustierrassen mit Schwerpunkt auf
„Seltene Nutztierrassen des ÖPUL 2007“
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Akzeptanzsteigerung bei Landwirten für bestehende ÖPUL 2007 Fördermaßnahmen
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Kompetenzentwicklung von „Neueinsteigern“ und Weiterbildung von Haltern und
Züchtern
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Schulung und Information von landwirtschaftlichen Beratern und Schlüsselkräften
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Verstärkte Etablierung von gefährdeten Rassen bei Naturschutzprojekten.
Qualifizierung von Multiplikatoren und Managern der Naturschutzszene
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Aufbau von Vermarktungsinitiativen mit Fokus auf Zusatznutzen wie Generhaltung,
Landschaftspflege, traditionelle Wirtschaftsweise und Naturschutz
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Stärkere Verankerung des Wissens über gefährdete Haustierrassen in der breiten
Öffentlichkeit.
Wissen erhält Vielfalt!
„Alte" Kulturpflanzen gehen verloren, wenn sie nicht genutzt – und damit zu
„modernen" Kulturpflanzen - werden! Dieses Wissen über Geschichte, Anbau und
Nutzung ist sehr wichtig – und ebenso gefährdet wie die Kulturpflanzen selbst.
ARCHE NOAH sieht es als Aufgabe, vorhandenes Wissen zu dokumentieren, mit neuem
Wissen zu ergänzen und ansprechend aufzubereiten und zu vermitteln.
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